SV Empor Berlin e.V.

Der Kiezclub in Prenzlauer Berg

Wander-Highlights 2024

 

 

Silvesterwanderung am 31.1.24 (Gerhard Meier)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 31.12.24 trafen sich 24 Wanderbegeisterte unter Leitung von Gerhard Meier am Bf Wandlitz zur traditionellen Runde um den Liepnitzsee. 

Zunächst führte der Weg durch die Kehlheide und nach etwa 45 Minuten erreichten wir die südliche Seite des Liepnitzsees. Vom schmalen Uferweg, boten sich schöne Blicke auf den See mit der Insel. Kurz vor Ützdorf, auf halber Strecke, lud die Waldhütte mit den geschnitzten Wildschweinen zur Pause ein. Hier gedachten wir mit einem kleinen Umtrunk dem Initiator der Liepnitzseerunde, unserem früheren WL Werner Pohl. Auf der Nordseite des Sees erreichten wir bei viel Sonnenschein gegen Mittag nach 13 km unsere Schlusseinkehr beim Vietnamesen Mister Dinh in Wandlitz, wo wir bei feiner Küche das Wanderjahr ausklingen ließen. 

 

 

 

Weihnachtswanderung am 21.12.24 (Wanderleiter Eckehard Heiber, Text von Brigitte Thiele, Foto von Martina Ziert)

 

 

Eine Wanderung kurz vor Weihnachten mit Lagerfeuer, Glühwein und Selbstgebrutzeltem ist immer schön, wenn sie denn stattfindet. So war das dann leider in 2023, als uns Sturm und Regen einen Strich durch die Rechnung machten. Aber in diesem Jahr sollte es unbedingt etwas werden und so schauten wir schon tagelang vorher besorgt zum Himmel. Aber es war alles gut. Ein bisschen Regen und ein bisschen Wind können einem hungrigen Wanderer ja nicht die Laune verderben. Wir wanderten forschen Schrittes, denn uns war ziemlich kalt, von Vehlefanz bis hin zum Fischer am Mühlensee, der uns seinen Grillplatz zur Verfügung gestellt hatte.

Dort erwartete uns dann schon Eckehard mit Speis und Trank und einem wärmenden Lagerfeuer. Das war dann auch nötig, denn vom See herüber zog es ganz schön kalt. Wir drängten uns um das Feuer, jeder mit einem selbst geerteten Stock und einem aufgespießten Würstchen und grillten was das Feuer hergab. Einige grillten etwas zu lange, wobei dann so eine Art Kohle entstand. Man muss ja auch erst einmal ein Gefühl für Hitze und Grillgut entwickeln. An der Seite des Feuers erwärmte sich langsam der Glühwein und nach drei Runden desselben war uns dann auch endlich warm. Die Lebensgeister kehrten zurück, so dass wir uns froh beschwingt auf den Weg zum Bahnhof Schwante machten. Wir waren uns alle einige, wie gut es uns gefallen hat und wie viel Spaß wir hatten. Nun freuen wir uns schon auf das nächste Jahr und hoffen, dass alles wieder so gut klappt.

Vielleicht mag ja dann der eine oder andere auch mitkommen, der sich dieses Mal nicht vor die Tür gewagt hat.

 

 

 

 

Wanderung entlang der Bogenseekette - Text von Brigitte Thiele (11.12.24)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Wand'rer zieht es immer raus

 

Den Wand'rer zieht es immer wieder

in Wald und Flur zu jeder Zeit.

Da stör'n ihn keinen schweren Glieder,

da ist kein Weg ihm viel zu weit.

 

So zogen wir heute ganz verwegen

durch Moore, Wiesen, Wälder,

bei trübem Licht, doch ohne Regen

und herbstlich braunen Feldern.

 

Das Moor war naß,

der Wald war's auch.

Wir war'n bespritzt bis hoch zum Bauch.

Das hat uns nicht verdrossen.

Ein Blockhaus gab und Pausenruh,

ein Kekschen gab es noch dazu.

Das haben wir genossen.

 

Wir wissen heut schon ganz gewiß,

die Tour war nicht das Ende.

Den Wand'rer zieht es immer raus,

hinaus in das Gelände.

 

 

 

Stadtwanderung Brandenburg am 5.12.2024 – Bericht von Christine Thiele

 

An einem sonnigen Dezembertag fuhren wir 19 an Stadtgeschichte interessierte Wanderer nach Brandenburg an der Havel.
Hier erwartete uns eine langjährige Brandenburgerin, die uns mit vielen interessanten Informationen zur Stadt und zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten versorgte.
Wir starteten die Wanderung mit einer Besichtigung des im Stil der Backsteingotik im 13./14.Jahrhundert errichteten Pauli-Klosters.
Anschließend erkundeten wir die Katharinen-Kirche, im Anschluss daran Dom-Insel mit den vielen neu errichteten Wohnhäusern am Wasser und dem Dom St.Peter und Paul zu Brandenburg. Der Dom besteht aus einem architektonisch beeindruckendem Ensemble aus Dom, Klausur, Kurien und Nebengebäuden.
Weiter führte uns unsere Tour durch die Brandenburger Altstadt, wo wir auch die St.Gotthardt-Kirche besuchten. Beeindruckend ist die reichhaltige Ausstattung der Kirche.

Der sportliche Höhepunkt des Tages bestand in der Besteigung des immerhin 69 Meter hohen Marienberges, von welchem wir eine wunderbare Aussucht über die wasserreiche Stadt genossen haben.
Vorbei am alten Rathaus, welches 1468 als großer spätgotischer Backsteinbau entstand, gelangten wir an die Jahrtausendbrücke an der Havel. Hier wanderten wir entlang des sonnigen Havelufers.
Durch den Theaterpark liefen wir zum Neustädtischen Markt. Hier hatte der diesjährige Weihnachtsmarkt geöffnet und wir beschlossen unseren sportlichen und interessanten Tag mit Bratwurst und Glühwein. Nach den absolvierten 13 Kilometern war dies wohlverdient und alle Wanderer traten zufrieden den Heimweg nach Berlin an.

 

Vorstellung Eckehard Heiber

 

Unser Wanderleiter Eckehard Fritz Heiber führt vier thematische Wanderreihen durch:

  • Fremd gehen – Entdeckungen in benachbarten Bundesländern
  • Naturparks und Biosphärenreservate in Brandenburg (meist letztes Wochenende im Monat)
  • Park – Natur – Stadt – Kultur (Berlin-Spaziergänge am Donnerstag)
  • Geschichte und Geschichten – Historische Stadterkundungen (meist erstes Wochenende im Monat)

 

 

Geschichte und Geschichten – eine historische Stadterkundung: Mythos Kreuzberg - Bericht von Eckehard Fritz Heiber

 

Unsere letzte Stadtwanderung am 1. Dezember 2024 führte über 6 km vom Halleschen Tor auf den Kreuzberg. Wieder hatten sich so viele Teilnehmer gemeldet, dass wir gar nicht allen zusagen konnten.

Bei den Stadtwanderungen geht es immer darum, das konkrete (meist historische) Objekt mit damit verbundenen Geschichten und Anekdoten zu verbinden.

Der Start war an der Friedenssäule – einem Monument, das an die Befreiungskriege gegen Napoleon und an die Schlacht von Waterloo erinnern soll. Heute steht diese Säule auf dem Mehringplatz, einem der drei streng geometrisch angelegten Plätzen im Südwesten der Residenzstadt Berlin. Der Platz wird durch einen Kreis gebildet, während die anderen beiden Plätze ein Quadrat (Pariser Platz) und ein Oktogon (Leipziger Platz) sind.

Vorbei an der Zentral-Bibliothek ging es dann auf die Friedhöfe vor dem Halleschen Tor, wo viele namhafte Persönlichkeiten begraben sind – unter anderen auch Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy mit seiner Familie. In einem kleinen Bereich auf dem Friedhof sind auch Gräber der Brüdergemeine, von denen wir z.B. den Herrnhuter Weihnachtsstern kennen.

 

Vor dem Tor des Friedhofs, am Mehringdamm grüßt die wuchtige Dragoner-Kaserne – ein Relikt der Kaiserzeit, heute das Finanzamt des Stadtbezirks. Leider ist das Gelände Gegenstand von Streit und Spekulation gewesen, sodass immer noch nicht die so dringend benötigten und bezahlbaren Wohnquartiere entstanden sind.

In der Gneisenaustr. findet man die bekannte Mischung aus Wohnen und Arbeit – gerade im Kreuzungsbereich zum Mehringamm. So ist z.B. der Mehringhof heute die Heimat von Handwerkern, Künstlern, Gaststätten und Verlagen, vor allem aus der alternativen Szene. Dazu gehört auch das Mehrinhof-Theater, das inzwischen deutschlandweite Berühmtheit erlangt hat.

Am Marheinekeplatz grüßt uns die Passionskirche; neben der kirchlichen Nutzung haben hier viele Künstler einen akustisch hervorragenden Auftrittsort gefunden. So treten dort häufig Gruppen aus Schottland, Frankreich und anderen Ländern auf.

Die frühere Markthalle IX aus der Zeit des Wilhelminischen Bebauungsplanes, die umfangreich saniert werden musste, ist heute nicht nur Markt, sondern fast ein echter Goumet-Tempel – leider nur an Wochentagen, also nicht während unserer Tour. Dafür konnten wir aber über den sonntäglichen Trödelmarkt streifen.

Die Bergmannstraße ist in den letzten Jahren Austragungsort ideologisch betriebener Grabenkämpfe geworden: mal komplett „beruhigt“, zwischenzeitlich offen für den gesamten Autoverkehr, heute eine gemischte „Begegnungsstraße“.

Neben den vielen gründerzeitlichen Häusern dann auf einmal ein Fremdkörper: das (heutige) Gesundheitszentrum – erbaut Ende der 20er Jahre im Stil des Bauhauses. Die typische Fassade verdeckt das dahinter liegende Umspannwerk, das für die in dieser Zeit sich rasant entwickelnde Industrie der Umgebung, aber auch für die Wohnhäuser vpon elementarer Bedeutung war.

Zurück auf dem Mehringdamm, auf dem in den 30er Jahren neben der U-Bahn auch vier Straßenbahn- und drei Omnibuslinien fuhren, wieder zahlreiche Gebäude mit der „Kreuzberger Mischung“. Hier finden wir unter anderem die „Sarotti-Höfe“, heute als Wohn- und Hotelgebäude genutzt.

In der Gneisenaustraße dann die St.-Bonifatiuskirche mit den umliegenden typischen Backstein-Bauten, die Ende des 19. Jh. errichtet wurden, um u.a. mit den (moderaten) Mieteinnahmen die Kredite zu tilgen, die beim Erwerb des Grundstücks sowie beim Bau der katholischen Kirche und der umliegenden Wohngebäude notwendig geworden waren.

Wenige Schritte weiter kommen wir in „Riehmers Hofgarten“ – eine monumentale gründerzeitliche Wohnanlage, die innerhalb von zwei Jahren 1891/92 errichtet worden war. Sie wurde vom Bauherren und Architekten Wilhelm Riehmer und Otto Mrosk entworfen und ist mit seinen repräsentativen Wohnungen, der kleinen Allee im Inneren, dem Fassadenschmuck und vielen kleinen Details eine begehrte Wohnlage – und ein Ort der Stille in der hektischen Umgebung.

Zum Schluss unseres Rundgangs wurde dann noch richtig gewandert – entlang des „Wasserfalls“auf den Kreuzberg hinauf. Den zusätzlich erhöhten Moränenhügel im Victoria-Park, ein Ausläufer der Teltow-Hochfäche, schmückt ein von Karl-Friedrich Schinkel entworfenes Denkmal zur Erinnerung an preußische Befreiungskriege. Von hier aus hat man einen

exzellenten Überblick über das Berliner Stadtzentrum und das Urstromtal, aber auch weit nach Süden bis zur Stadtgrenze sowie in die anderen Richtungen.

UND: Der Kreuzberg ist Kreuzberg! Denn nach diesem Hügel wurde in den 20er Jahren der Stadtbezirk benannt.

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